 Dr.W.Geiger
(Vita)
Im Rahmen des Jahresthemas der Dreieichschule „Wissenschaft und Wirtschaft in der Schule“ finden in diesem Kalenderjahr viele Veranstaltungen statt, die den Schülerinnen und Schülern aktuelle wirtschaftliche Themen und alltagsrelevante wissenschaftliche Erkenntnisse näher bringen sollen.
Nach dem Vortrag des Neurobiologen Professor Holger Schulze teilte Herr Dr. Geiger (Lehrer an der Dreieichschule) in seinem Vortrag „Schulden machen Geschichte“ seine Gedanken zu David Graebers „Schulden: Die ersten 5000 Jahre“ mit den anwesenden Schülern, Lehrern und einigen externen Gästen.

In seinem 45-minütigem Vortrag ging Dr. Geiger auf viele verschiedene Abschnitte in der Geschichte ein, angefangen bei der Verschuldung nach dem Siebenjährigen Krieg und den Einfluss des französischen Staatsdefizits für die Französische Revolution, über die Wirtschafts- und Finanzkrise im Römischen Reich Mitte des dritten Jahrhunderts, bis hin zum Zerfall der UdSSR nach einem kostspieligen Wettrüsten und der immensen Staatsverschuldung der USA nach dem Irakkrieg.

Am Ende seiner Ausführungen betonte Dr. Geiger, dass Schulden und Kredite keinesfalls nur negativ zu sehen seien: „Schulden machen Geschichte und Schulden helfen, Geschichte zu verstehen.“
In der auf den Vortrag folgenden Diskussion wurden sowohl von externen Gästen als auch von Powi-LK-Schülern durchaus kritische Fragen und Anmerkungen angebracht. Dies war bereits eine Vorausdeutung auf die Diskussionsrunde mit dem Europaabgeordneten Thomas Mann, die am Donnerstag folgt.

Die Frage eines Schülers blieb jedoch im Raum stehen, da sie jeden Einzelnen betraf: Was bedeuten die heutigen Schulden für uns? Kommt es wieder, wie in der Vergangenheit, zur Revolution angefacht durch die Schuldenlast? (Text: Maryam Hadji)
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