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(Ausschnitt oben - mit Radomsko - ist rot abgesetzt)
Erste Fahrt nach Polen |
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Einführung von Holger Windmöller |
Neuland
im wahrsten Sinne des Wortes betraten sechs Schülerinnen und fünf
Schüler vom 4. - 15. Mai 2005 bei ihrer Reise in das benachbarte Polen.
Die Gemeinde Kodrab im Kreis Radomsko findet man zwar nicht im TUI-Urlaubskatalog,
aber immerhin ist der Landkreis verschwistert mit unserem Kreis Offenbach
und nach Abschluss der Reise waren die Teilnehmer so zufrieden, dass
dieses Städtchen in Zukunft mit Recht als Geheimtipp gehandelt
werden wird.
Kodrab liegt im Süden Zentralpolens nicht weit von der Grenze der
Provinz Schlesien und damit sind so bekannte Städte wie Breslau,
Tschenstochau und Krakau auf Tagesbustouren innerhalb weniger Stunden
erreichbar und wurden auch mit großem Interesse besichtigt.
Natürlich
gehört auch ein Besuch des ehemaligen Vernichtungslagers Auschwitz
zum Programm. Selbst ein Tagesausflug nach Warschau wurde durchgeführt
- durch die zentrale Lage unserer Partnergemeinde machbar.
( Fortsetzung)
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Bilder zum Vergrößern
anklicken

Kennenlerntage in Maluthie
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(Bild links): Malutkie-Blockhütten und viel Wald
(Bild in der Mitte): In der Blockhütte lässt sich's leben
(Bild rechts): Eve und alle andern reiten
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Holger Windmöller, Begleitlehrer DSL berichtet
weiter: |
Wichtiges Anliegen dieser Fahrt
war natürlich die persönliche Begegnung. Einige Schultage,
gefüllt mit gemeinsamen Projekten, das Leben in Gastfamilien und
viele gemeinsame Unternehmungen trugen dazu bei, viele neue Bekanntschaften
und auch Freundschaften zu schließen. Die sprachliche Verständigung
war zwar nicht einfach, aber ein improvisiertes Kauderwelsch aus polnischen,
englischen und deutschen Brocken reichte völlig aus und hatte vor
allem einen hohen Unterhaltungswert.
Dieser Schüleraustausch fand in Zusammenarbeit
mit der Adolf-Reichwein-Schule statt, Herr Kirchmaier hat ihn vor zwei
Jahren dort ins Leben gerufen. Der Austausch wird auch in Zukunft in
dieser Form fortgesetzt werden, d.h. die Schüler freuen sich schon
jetzt auf den Gegenbesuch der polnischen Gruppe im Herbst.
Zwar können wir die Gastfreundschaft, Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft
der polnischen Gastgeber schwerlich übertreffen, aber wir werden
unser Bestes tun, um gleichzuziehen.
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Neben Herrn Holger
Windmöller waren als Begleitlehrer von der ARS Herr Kirchmaier
und Frau Schippert-Asli dabei.
Weitere Teilnehmer: Luisa Bäuerle, Mona Donnermeyer,
Simon Holthausen, Eve Ihrig, Svenja Radke, Karl-Philipp Richter, Arne
Scheinpflug, Florian Tost, Hannah Würfel (alle 9a); Stephan Kraus
(11b); Alice Bergdolt (ARS).
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Die deutsch-polnische Gruppe
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(Bild links): Grillmeister Arne
(Bild in der Mitte): Aneta, Renata, Gosia: die polnischen Lehrerinnen
(Bild rechts): Tauben füttern in Warschau
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Die Ausflüge
und Busfahrten des Austauschs mit Kodrab /Kreis Radomsko |

Die Ausflüge waren ganz klar
die Höhepunkte des Austausches. Sie führten uns u. a. nach
Warschau, Krakau, Auschwitz, Przedbórz, wo wir ein Museum besuchten,
und die Höhle Raj, die 11km von Kielce entfernt liegt. Da sich
die polnischen Schüler und wir sehr gut verstanden und gut durchmischten,
herrschte immer eine lustige Atmosphäre.
Besonders während der Freizeit, die wir jeweils nach den Stadtführungen
in Krakau und Warschau hatten, unternahmen wir viel zusammen und liefen
zusammen durch die Stadt oder setzten uns einfach in ein Eiscafé.
Am Ende der Ausflugstage stand meist noch nach lautstarken Forderungen
aller Schüler ein Besuch eines McDonald's an. Die lange Hinfahrt
(16 Stunden) und auch die Rückfahrt (17 Stunden) waren sehr unterhaltsam.
Sechs Leute schafften es ihre Füße übereinander zu legen.
Auch das Wecken des gesamten Busses um 4:00 Uhr mit einem Gameboy und
einem Fotoapparat war sehr unterhaltsam.
Von: Florian Tost und Karl-Philipp Richter

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Für das allgemeine Verständnis, hier erst einmal ein paar
Informationen zur polnischen Schule. Anders als in Deutschland sind
alle Schüler vom Kindergarten bis zur 9. Klasse in einem Schulgebäude.
Dies macht sich an der Geräuschkulisse in allen Gängen der
Schule bemerkbar. Besonders in den Pausen ist die junge Fraktion immer
lautstark vertreten.
Das Verhältnis von den Schülern zu den Lehrern ist stets
freundschaftlich und dennoch von Respekt geprägt. In dieser Hinsicht
können wir uns noch viel von den Polen abgucken, denn unser Lehrer-Schülerverhältnis
ist nicht immer so prickelnd.
Der Unterrichtsablauf ist anders als in Deutschland, denn das Melden
ist den polnischen Schülern ein Fremdwort. Jeder, der sich angesprochen
fühlt, sagt was er denkt. Sobald es zur Pause läutet, kann
man im Gang sein eigenes Wort nicht mehr verstehen und Kopfschmerzen
sind vorprogrammiert.
Eine Überraschung war es jedoch, als uns die große Sporthalle
gezeigt wurde und wir einige Zeit beim Sportunterricht einer 5. Klasse
zuschauen durften. Bereits diese Schüler beherrschten das Volleyballspielen
mit Präzision. Bei einem Vergleich wären uns gnadenlos die
Bälle um die Ohren geflogen.
Auch wenn die Schule auf uns etwas chaotisch gewirkt hat, sollten
wir erst mal unser Schulsystem bemängeln. Denn schließlich
ist uns Polen nicht nur bei PISA deutlich überlegen.
Von: Mona Donnermeyer und Svenja Radke

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Karl-Philipp fühlt sich wohl
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(Bild links): Simon lernt polnisch
(Bild in der Mitte): Florian steht auf polnische Wurst und Käse
(Bild rechts): Essen gibt's oft und reichlich
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Die polnische Sprache unterscheidet sich stark von der deutschen.
Wo wir gerne Vokale benutzen, schmeißen die Polen mit "Sch"-Lauten
um sich. Da wäre zum Beispiel das Wort "Przepraszam".
Was auf den ersten Blick nach einem Zungenbrecher dritten Grades aussieht,
entpuppt sich als nuscheliges „Pscheprascham“. Generell
kann man sich merken, dass alle „cz“, „z“
und „s“ „dsch“, „tsch“ und „sch“
ausgesprochen werden. Treffen die Polen auf eine andere Sprache, kann
es äußerst amüsant werden: Das Englische „bird“
wurde zum Beispiel „birt“ ( … wie "Wirt")
ausgesprochen.
Von unserer Sprache dürfte den Polen wohl besonders ein Wort
im Gedächtnis bleiben: „Korb“. Wo auch immer jemand
an der Nase herumgeführt oder freundschaftlich niedergemacht
wurde, kam dieses Wörtchen zum Einsatz. Besonders im letzten
Teil, als wir Körbe geschenkt bekamen, nahm das Wortspiel kein
Ende.
Von : Simon Holthausen

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...war so ziemlich der einzige Satz, den die polnischen Gasteltern
auf Deutsch konnten. Rund um die Uhr war man um unser Wohlergehen
bemüht und schon morgens standen unsere Gastmütter am Herd,
um uns mittags ein 5-Gänge-Menü servieren zu können.
Auch sonst versuchte man uns jeden Wunsch von den Augen abzulesen.
In anderen Bereichen war die deutsch-polnische Verständigung
etwas schwieriger. Beispielsweise bekamen wir auf alle Fragen immer
ein „Tak“(Ja) als Antwort, was aber nicht bedeutete, dass
die Frage überhaupt verstanden wurde. Ansonsten konnten wir uns
gut mit Händen, Füßen und Wörterbuch verständigen.
Natürlich gab es beim Gebrauch der polnischen Sprache von uns
deutschen Schülern kleine Missverständnisse, die mit einem
Lachen endeten. Zum Beispiel verlangte eine Freundin von uns ihr „gekidnapptes“
Haargummi von einem polnischen Jungen zurück, indem sie lautstark
nach ihrem „Guma“ (polnisches Wort, unter anderem für
Haargummi) schrie. Daraufhin brachen alle polnischen Schüler
in schallendes Gelächter aus, denn „Guma“ bedeutet
ebenfalls „Kondom“.
Von: Luisa Bäuerle, Eve Kathrin Ihrig, Hannah Würfel

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Neue Freundschaften wurden geschlossen
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(Bild links): Infos über Deutschland
(Bild in der Mitte): Die polnischen Gasteltern nehmen Abschied
(Bild rechts): Svenja im Luxusbus auf der Heimfahrt |
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Der Deutschland-Tag |

Während des Austausches gab es in Polen auch einen Deutschland-Tag.
An diesem trafen wir uns alle gemeinsam in der Sporthalle unserer
Schule, wo wir dann Gruppen bildeten. Es gab mehrere Fragen verschiedenen
Schwierigkeitsgrades. Am Ende jeder Runde lasen die Gruppen jeweils
ihre Ergebnisse vor.
Das Finale bestand aus drei Puzzles (Sprichwörter / Länder
und Wappen / Landkarte von Polen). Die drei Gruppen, die jeweils als
erste die Aufgabe beendet hatten, bekamen die Punkte. Die Sieger wurden
durch Addition der errungenen Punkte ermittelt, und die ersten drei
Plätze bekamen eine Urkunde.
Zum Schluss sollten die Mannschaften dann noch unabhängig vom
Wettbewerb zu einem jeweils vorgegebenen Sprichwort ein Bild malen,
durch welches man auf das Sprichwort schließen können sollte.
Von : Arne Scheinpflug

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Holger Windmöller,
Webteam, 02.06.2005 |
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