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3-Fächer: Darstellendes Spiel
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Darstellendes Spiel: Übersicht



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Dreieichschule
Gymnasium des Kreises Offenbach
Goethestr. 6, 63225 Langen
Tel: 06103-303390
Fax: 06103-3033911





Mit verschiedenen Aktionen haben in der letzten Zeit die DS-Kurse von Katrin Aurich (13er Kurs) und Steffen Brockmann (12er Kurs) Straßentheater in der Schule umgesetzt. Als Teil des Darstellenden Spiels ist das Straßentheater, das eine Form des Theater im öffentlichen Raum darstellt, geprägt von schrillen Auftritten, die die Aufmerksamkeit beim zufällig vorbeikommenden Publikum auf ein bestimmtes Thema lenken wollen.
QUERSCHNITT
Das Straßentheater ist geprägt von Improvisation und der Interaktion mit dem Publikum mit einem konkreten Ziel. Durch auffällige Kostüme, schrille Töne und oft provokante Ansprachen werden Zuschauer in das Spiel einbezogen, werden vom passiven Beobachter zum Teil der Szene.
Zunächst soll bei Passanten durch den Auftritt von großen Gruppen, oft in farbigen Kostümen, Interesse geweckt und Aufmerksamkeit erregt werden. Sie werden provoziert und irritiert. Ist die Aufmerksamkeit beim Spiel, kann die Szene und der eigentliche thematische Hintergrund aufgeklärt werden und über die häufig sehr komplexen Themen informiert werden.

Das Stück selber dauert oft nur wenige Minuten. Die Schauspieler agieren auffällig, laut, ironisch, schnell und energievoll mit einfachen, aber plakativen Handlungen, wobei die Zuschauer in das Spiel integriert werden können.

Die DS-Kurse widmeten sich thematisch den acht Millenniumszielen der UNO (siehe Infobox). In insgesamt sieben Auftritten wurden folgende Ziele szenisch umgesetzt:

12er Kurs
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„Tick-Tack, Tick-Tack, Tick-Tack – alle drei Sekunden stirbt ein Kind!“

Senkung der Kindersterblichkeit

Plötzlich stehen sechs Schülerinnen und Schüler in Kinderklamotten und Schnuller im DSL-Foyer und Schreien „Tick-Tack, Tick-Tack, Tick-Tack – alle drei Sekunden stirbt ein Kind!“

Ein Schüler fällt um und liegt „tot“ auf dem Boden. Wieder beginnt das Ticken und die Schüler schwanken im Takt hin und her, wieder stirbt ein Kind! Am Ende liegen alle auf dem Boden und die Szene beginnt von vorne.

10 Minuten später standen fast alle Schülerinnen und Schüler der DSL vor der Gruppe und haben den Flyer (siehe Infobox) in ihren Händen. „Wir wollen auf die Millenniumsziele aufmerksam machen – die Kindersterblichkeit soll gesenkt werden“ erklären sich die Darsteller ihren DSL-Mitschülern.

„Aufmerksamkeit erregen ist gelungen“ konstatiert ihnen ihr Lehrer nach der für den Unterricht geopferten Pause!
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„Wir haben Durst!, Wir haben Durst! ...“


Aufbau einer globalen
Partnerschaft für Entwicklung



Da sitzen zehn Menschen im Foyer der DSL und schreien: „Wir haben Durst!, Wir haben Durst! ...“ Später stehen sie auf und sprechen einzelne Passanten an.

Immer derselbe Satz.

Die Akteure stehen symbolisch für alle Menschen, die keinen direkten Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Weltweit sind das etwa 1,1 Milliarden Menschen. Die UNO will Trinkwasserzugang für alle.

top
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Maxi rollert auf einem Fußroller durch das Foyer.

Ökologische Nachhaltigkeit


Abgase im Foyer
Eine Woche später rennen 14 Schülerinnen und Schüler in orangefarbenen Anzügen als Abgase hinter Maxi her. Der rollert auf einem Fußroller durch das Foyer und dann quer über den Schulhof.

Er ist ein Auto und die Abgase werden in die Luft „geblasen“, verteilen sich im Raum, verteilen ihre Flyer und attackieren einen Baum (dargestellt von Sven und Ricarda) – der Baum stirbt! Die Umwelt wird zerstört!
Abgase greifen Bäume an
13er Kurs
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Der Tod ... lädt diese auf den Wagen und fährt sie vom Schulhof.

Senkung der Kindersterblichkeit

Alle Drei Sekunden schlägt er zu

Der Tod (in Form von 5 in dunklen Kutten gekleideten und mit Masken verfremdeten Schülern, die einen Mattenwagen schieben und monoton per Megaphon verkünden, dass alle 3 Sekunden ein Kind stirbt) holt sich andere Teilnehmer des DS Kurses und auch motivierte jüngere Schüler, die einfach aus der Gruppe heraus alle 3 Sekunden „tot“ umfallen, lädt diese auf den Wagen und fährt sie vom Schulhof (in die Turnhalle).
Tod Abtransport
top
> ... und attackieren sie mit Wasserpistolen und Rattern.

Bekämpfung von HIV/AIDS, Malaria
und anderen schweren Krankheiten



DS Teilnehmer in grellen orangenen Anzügen strömen in 3 Gruppen als Vieren (durch ein entsprechendes Schild auf dem Rücken gekennzeichnet) auf den Schulhof und verfolgen beliebige Schüler und attackieren sie mit Wasserpistolen und Rattern.

Jedem „Vierentrupp“ ist ein Arzt auf den Fersen, der mit einem Regenschirm und einem Handtuch versucht, die gefährdeten Schüler vor den Vieren zu schützen.

AIDS
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... einzelne Kinder, die von den Teilnehmern in ein Bergwerk zum Arbeiten geführt werden.


Schulbildung für alle


Durch die DS Teilnehmer in grellen orangenen Anzügen werden einige, beliebige Schüler in einer Reihe aufgestellt.

Das Schicksal (ein DS Teilnehmer, ebenfalls in orangenem Anzug) erzählt den Schülern über Megaphon wie privilegiert sie sind, dass sie in die Schule gehen dürfen und schlägt dann zu, indem es einzelne Kinder bestimmt, die von den DS Teilnehmern in ein Bergwerk zum Arbeiten geführt werden.


Schulbildung für alle
> Einige Reiche werfen mit Geld um
sich

Bekämpfung von extremer Armut und Hunger


Einige Reiche (Mit viel Schmuck behangene und edel gekleidete DS Teilnehmer) werfen mit Geld (Kaubonbongeldstücke) um sich und viele Arme (in Müllsäcken gekleidete DS Teilnehmer) versuchen vergeblich das Geld zu erreichen.


Sie werden von den Reichen und von den vielen Unterstufenschülern daran gehindert und gehen leider leer aus.
>Infobox:

Was sind die UN-Millenniumsziele?

Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der UNO, der Weltbank, der OECD und mehreren NGOs erarbeitete im Jahr 2001 eine Liste von Zielen zur Umsetzung der Vorgaben der UN-Millenniumerklärung. Diese acht Ziele für das Jahr 2015 wurden als Millennium-Entwicklungsziele (englisch Millennium Development Goals, MDGs) bekannt:


Ziel 1: Bekämpfung von extremer Armut und Hunger
Ziel 2: Schulbildung für alle
Ziel 3: Gleichstellung der Geschlechter / Stärkung der Rolle der Frauen
Ziel 4: Senkung der Kindersterblichkeit
Ziel 5: Verbesserung der Gesundheitsversorgung der Mütter
Ziel 6: Bekämpfung von HIV/AIDS, Malaria und anderen schweren Krankheiten
Ziel 7: Ökologische Nachhaltigkeit
Ziel 8: Aufbau einer globalen Partnerschaft für Entwicklung


Die Millenniumentwicklungsziele sind konkrete, überprüfbare Zielsetzungen, die eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der UNO, der Weltbank, der OECD und mehreren NGOs aus der UN-Millenniumerklärung hergeleitet hat.

Die Millenniumsziele wurden von 189 Staaten anerkannt und stehen für eine gerechtere und bessere Welt – mit weniger Armut und Hunger, mehr Bildung und Gleichberechtigung, weniger Kranken und mehr Nachhaltigkeit.

Quelle und weitere Informationen unter: www.millenniumcampaign.de
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Stimmen:

Und wie finden die Darsteller die Aktion?



Sven
:   „Zunächst macht man sich schon ziemlich schwierig, so vor seinen Mitschülern aufzutreten. Es hat einiges an Überwindung gekostet, aber wenn die Aktionen aufgeklärt werden, ist es auch ok.“


Rica:   „Es ist gut auf die Millenniumsziele aufmerksam zu machen. Ich denke, dass haben wir geschafft. Zumindest haben wir einige Schüler zum Nachdenken gebracht.“


Nico:   „Wenn man sich hinter Kostümen „verstecken“ kann, fällt es einem leichter in die Rolle zu kommen. Man hat am Anfang ein ungutes Gefühl, weil man sehr aus sich heraus gehen muss, um Aufmerksamkeit zu erregen. Trotzdem hat es viel Spaß gemacht.“


Viki:    „Wir haben uns über mehrere Wochen mit der Theorie des Straßentheaters beschäftigt, sogar eine Klausur darüber geschrieben. Die praktische Umsetzung war cool. Es war vor allem mal eine andere Erfahrung, dass Theater nicht immer auf der Bühne stattfinden muss.“
S. Brockmann, Webteam, 5.12.2007