Navigation

Heimat in Rubrik:
1 2
3-Fächer: PoWi
4 5 6 7 8 9






Lesetipps:
Unsere besonderen Stärken




Einleitung

Die Einrichtung des Kurses ging auf eine Initiative der Zusammenarbeit zwischen der Dreieichschule und dem Stadtarchiv Langen (Stadtarchivar Herr Bauch) zurück und sollte den Anstoß für eine digitale Präsentation der Geschichte Langens geben.


Als erstes Ergebnis liefert der WPU-Kurs 2005/06 hier die folgende Seite für die Homepage der Schule. Dieses Fundament für eine umfassendere Präsentation der Geschichte Langens kann und soll auf geeignete Weise ausgebaut werden.


Teilnehmer des Kurses: Sven Bauscher (10d), Richard Bayerle (10c), Jürgen Lotz (10d), Levinia Mikschi (10c), Adriana Presta (10d), Susan Pretz (10b), Marcel Riemer (10d), Marco Schleyer (10c)

© Alle Fotos und Bilder wurden von einzelnen Mitgliedern des Kurses oder vom Kursleiter aufgenommen und bearbeitet, die Weiterverbreitung ohne Genehmigung ist untersagt.


>

Kleine Wissensrallye durch Langen

Wann taucht erstmals der Name Langungon auf?

Aus welcher Sprache stammt dieser Ortsname?

Aus welchem Jahr datiert das Dokument, von dem wir die erstmalige Erwähnung Langungons kennen?

Was bedeutet der Name Dreieich und wann wird er zum ersten Mal erwähnt?

Woher kennen wir die alten Grenzen der Dreieich?

Welche wichtige Rolle spielte einmal der Sterzbach in der Geschichte Langens?

Auf welcher heutigen Straßenkreuzung stand ursprünglich die Kleine Pforte?

Wann und warum wurde der Vierröhrenbrunnen errichtet?

> Antworten

Zeitleiste
>
ca. 500 Verdrängung der Alemannen durch Franken
Franken verdrängen Alemannen aus der Gegend von Langen. Sie übernehmen den Ort, dessen Name alemannischen Ursprungs ist, d.h., das heutige Langen stammt aus einer alemannischen Gründung.. Im 7. Jh. wird die fränkische Besiedlung der Gegend (Mark Langen) erweitert.

Widerstand gegen den Lauf der Zeit.
Zwei alte Kreuze – wer kennt ihre Geschichte?
> 834 Name Langen erstmals erwähnt

„Langungon“ taucht zum ersten Mal namentlich in der Schenkungsurkunde von König Ludwig an das Kloster Lorsch auf. Von der Schenkungsurkunde erhalten ist nur eine Abschrift aus dem Kloster Lorsch von 1170 (siehe dort).


Auszug aus der Urkunde in deutscher Übersetzung:

Im Namen der Hl. und ungeteilten Dreieinigkeit Ludwig von Gottes Gnaden König. Wenn wir als Geschenk unserer Freigebigkeit von den Wohltaten, die Gott auf uns gehäuft hat, etwas an die Orte der Heiligen übertragen, so glauben wir gewißlich ohne Zweifel, daß dies nützlich sein wird, um den Lohn ewiger Vergeltung zu erlangen.

Deswegen wollen wir, daß allen Anhängern der heiligen Kirche Gottes und unseren eigenen Anhängern, den gegenwärtigen wie selbstverständlich auch den zukünftigen, bekannt wird, daß es uns aus dienen­der Liebe zu Gott und zum Heil unserer Seele gefallen hat, gewisse Stücke unseres Eigentums dem Kloster Lorsch zu übergeben [...], nämlich den uns gehörigen Ort Langungon, der in demselben Rheingau gelegen ist, mit der dortselbst errichteten Kirche und den übrigen Gebäuden, Hütten, Leibeigenen beiderlei Geschlechts, mit dem bebauten und unbebauten Land, mit Wiesen, Wäldern, Weiden, Gewässern und Wasserläufen, Zubehör, durchgehenden Wegen, Aus- und Eingängen, erschlossenem und nichterschlossenem Land, soviel als immer zurzeit zu genanntem Ort gehört und in unserem Besitz ist und unserem Gerichtswesen untersteht; ebenso diejenigen Leibeigenen, die aus jenem Orte stammen und bisher unserem Fiscus Tribur dienten [...]

Und damit diese Beglaubigung unserer Schenkung durch die Folge der Jahre hindurch unverletzliche und unumstößliche Rechtskraft behält, bekräftigen wir es hierunter eigenhändig und lassen es mit dem Abdruck unseres Ringes zeichnen. Ich Adaleoldus, Diakon, in Vertretung Grimaldis, bescheinige es. Gegeben am 7. Tag vor den Iden des Januars — 7. Januar 834 —. Im 1. Jahr der Herrschaft des Herrn und Königs Ludwig in Ostfranken unter dem Segen Christi [...]. Glücklich vollbracht zu Frankfurt im königlichen Palatium, in Gottes Namen Amen. Christus beschütze König Ludwig.
Aus: Betzendörfer, S.34.

>

977 Name Dreieich erstmals erwähnt.
König Otto II. gestattet damals den Priestern der Salvatorenkapelle zu Frankfurt aus dem Forst Dreieich trockenes Holz zu holen.

Der Name Dreieich leitet sich von von einer „Drieichlahha“ genannten Grenzmarkierung her (lahha = Kerbe/Einschnitt auf dem Grenzbaum) (siehe Grenzbeschreibung von 1170).

  995 Otto III. in Langen?
Kaiser Otto III. stellt möglicherweise von  Langen ("Langile" – womöglich Schreibfehler für "Langene") eine Urkunde aus.

1061 Heinrich IV. macht Halt in Langen
Der damals elfjährige König Heinrich der IV., später Kaiser, verbringt mit seiner Mutter, Kaiserin Agnes, einige Tage in Langen. Unter der Vormundschaft seiner Mutter stellt er eine Schenkungsurkunde für den Bischof von Augsburg aus.


> 1129 Burg Hayn
König Lothar der Sachse schenkt seinem treuen Ministerialen Cuonrode de Hagen (von Hagen) und seiner Frau Liuckardi ein Stück Land im nördlichen Teil des Forstes Dreieich. Hag heißt soviel wie Hain und meint ein kleines umzäuntes Gebiet (Burg Hayn).

1160 Burg Münzenberg
Cuno I. von Hagen erbauten die Burg Münzenberg und nannte sich fortan „von Hagen
und von Minzenberg“.



1170 Grenzbeschreibung der forestis Dreieich
Abschrift der Schenkungsurkunde von 834 im Kloster Lorsch. Dieser Abschrift wurde eine Grenzbeschreibung des Gebietes hinzugefügt.

Blick durch das Tor am Stumpfen Turm zum ehem. Michelsteich. Der heute noch "Weihertürchen" genannte Ausgang stammt jedoch aus späterer Zeit.
>

1231: Papst Gregor IX. übergibt das Kloster Lorsch dem Bischof von Mainz.
Lorsch verliert seine Selbstständigkeit. Unter der verschwenderischen Leitung des Abts Konrad (seit 1216) waren Besitz und Einnahmen des Klosters verschleudert worden.

 

Mitte 13.Jh. Langen hagen-münzenbergisch.
Der größte Teil Langens (5/6) gehört dem Geschlecht Hagen-Münzenberg

>

1259: Namensentwicklung zu: Langene
Von Langungon über Langunga, Langunge heißt der Ort nun Langene, was schon mehr dem heutigen Namen Langen ähnelt.

> 25.10.1275: Langen geteilt.
Im Zuge der Erbteilung zwischen Werner und Philipp von Falkenstein-Münzenberg  wurde Langene entlang des alten Laufs des Sterzbachs geteilt.

>


1336: Stadtbefestigung
Kaiser Ludwig der Bayer verordnet, dass in 5 Meilen Entfernung um Frankfurt keine Befestigung oder Stadt gebildet werden darf. Langen hatte aber schon eine Befestigung, durfte diese somit beibehalten. Eine Ortsbefestigung wurde in den Jahren davor aufgebaut, indem man an den Gräben, die nur vor den Wölfen schützen sollten, Wälle und Türme ("Stumpfer Turm", "Spitzer Turm") baute.
1338:m Besuch Kaiser Ludwigs in Langen
Kaiser Ludwig besucht und lässt den das bis dahin Gewohnheitsrecht im Wildbann (Forst) Dreieich aufzeichnen.

1364-66: Reichskrieg gegen Philipp VI. von Falkenstein
1364: Brandschatzung Langens durch Frankfurter Söldner, d.h., Langen muss Geld bezahlen um nicht in Brand gesteckt zu werden.
1365: Frankfurter Söldner verwüsten Langen und Dreieich
1366: Frieden zwischen Philipp VI. von Falkenstein und Ulrich von Hanau.

1433:T eilung der Herrschaft für das Gebiet um Langen
Das Gebiet wird zwischen Sayn und Isenburg geteilt, dies ändert jedoch nichts an den Besitzverhältnissen.

1446: Verpfändung des Saynschen Besitzes
Anna von Sayn verpfändet den Besitz zur Hälfte an Frank von Cronberg und je ein Viertel an den Grafen Reinhard von Hanau und an Dieter von Isenburg (die gemeinschaftliche Pfandsumme beträgt 25.800 Gulden)

> 15. Jh.: Bau der Durchgangstraße
Die Hauptstraße (Langgasse) wurde als Durchgangsstraße im 15. Jh. gebaut, dabei entstanden die große und die kleine Pforte. Kloster Lorsch verkauft Restanteil an Langen für 100 Gulden an Heinrich von Babenhausen

1486: Verkauf an Isenburg-Büdingen

Graf Gerhard verkauft den verpfändeten Besitz endgültig für 28.800 Gulden an den Grafen Ludwig II. von Isenburg-Büdingen
1521 Erbteilung der Grafschaft Isenburg-Büdingen

10 Jahre nach dem Tod Ludwigs II. teilten die Söhne Philipp und Johann gegen den Wunsch des Vaters die Grafschaft, behielten den Hain jedoch als gemeinsamen Besitz.
Im Zuge der Reformation geriet Langen zwischen die Fronten der beiden herrschaftlichen Linien, von denen die eine lutheranisch, die andere kalvinistisch wurde.
1530:Langen im Frankfurter Ortschaftenbuch erwähnt

Langen wird im Frankfurter Buch der Ortschaften mit Burgrecht erwähnt, d.h. die Bewohner dürfen in Frankfurt Schutz suchen.
>

1553 Errichtung des Vierröhrenbrunnens
Der „Röhrbrunnen“ wird an symbolischem Ort zwischen der Gerichtslinde und dem Lasterstein (Pranger), beide heute nicht mehr existent, errichtet und bildet den Abschluss der 1538 begonnenen Wasserleitung, die für die 123 Häuser eine für die damalige Zeit sehr gute Trinkwasserversorgung herstellt. Der hessische Löwe kommt erst nach dem Übergang Langens in hessen-darmstädtischen Besitz (1600, siehe unten) hinzu, die heutige Skulptur stammt aus dem Jahr 1712.


1600 Langen wird hessisch

Der kinderlose lutheranische Graf Heinrich verkauft Langen und Mörfelden für 24.000 Gulden an den Landgrafen von Hessen (Darmstadt). Er will mit dem Verkauf seines Erbes zu Lebzeiten verhindern, das sein reformierter (kalvinistischer) Vetter Graf Wolfgang Ernst von Isenburg-Birstein das Erbe bekommt.
>

Tafel an einem Haus unweit der ehem. Kleinen Pforte

Antworten

1: 834
2: Wahrscheinlich aus dem Alemannischen
3: 1170
4: 977 erstmalig erwähnt. Die (lat.) „forestis“ Dreieich war ein Forst, d.h. ein zusammenhängendes Waldgebiet in königlichem Besitz. Darüber hinaus gab es den Wildbann als Gerichtsbezirk.
5: Aus der Urkunde von 1170.
6: Im Zuge einer Erbteilung wurde Langen 1275 entlang des Sterzbachs geteilt.
7: Fahrgasse, Wallstraße, Frankfurter Straße. Die kleine Seitenstraße „An der Pforte“ erinnert noch daran.
8: 1553 als Endpunkt der ersten Wasserleitung zur Versorgung mit Frischwasser.
Erarbeitet vom WPU-Kurs Jgst. 10 „Langener Geschichte“ (Dr. Geiger) 2005/2006
auf der Grundlage des Buches von Eduard Betzendörfer, Geschichte der Stadt Langen, Langen 1961.
Webteam, 10.10.2006