
22. Politischer Salon mit


Thema des Salons
Ein Bericht von Felix Umbach und Marcus Komma
Am Donnerstag, den 03. Mai 2018, fand der 22. Politische Salon der Dreieichschule mit dem Grünenpolitiker, hessischen Verkehrs- und Wirtschaftsminister und stellvertretenden hessischen Ministerpräsidenten Tarek Al-Wazir statt. Unter dem konfus anmutenden Thema des Abends - „Ökonomie und Ökologie – Die Auflösung des Widerspruchs und das gesellschaftliche Nachhaltigkeits(an)gebot in der europäischen Zentrumsregion Rhein/Main“ - stellte sich Al-Wazir dem Publikum und seinen Fragen.
Trotz der, nun, komplizierten Themensetzung kam der Politiker in seiner vorwiegend freien Rede schnell zum Punkt: eine Wende in der Ökologie und Ökonomie müsse erfolgen, und Deutschland, beziehungsweise speziell das hessische Bundesland, könne dabei eine Vorbildrolle einnehmen. Auch scheute er sich nicht zu betonen, dass es sich bei Ökologie und Ökonomie nicht um Gegensätze, sondern um Hand in Hand gehende Faktoren handele. So sei in etwa eine intelligente Digitalisierung ohne das Lenken des Geldes in die richtige Richtung nicht denkbar.
Weiterhin sei Wohlstand nicht mit Konsum gleichzusetzen. Glück und Wohlbefinden könnten auch durch immaterielle Werte erlangt werden. Dabei handelte es sich nicht etwa um einen marxistischen Aufruf zur Weltrevolution, sondern um eine ernstgemeinte Aufforderung. Es liege nicht nur an den Proletariern, sondern an jedem Einzelnen, sich zu verbünden und gemeinsam einen Unterschied zu schaffen.
Schließlich stellte sich der Politiker einer Generalinspektion durch die Lehrer Trier und Couturier. Bei einer lockeren Stimmung konnte er seinen Standpunkt weiter ausbauen, und brachte mit seiner aufgeschlossenen Art nicht nur seine Interviewer zum Schmunzeln.
Auch auf Schülerfragen ging Tarek Al-Wazir schlagfertig und gekonnt ein. Zwar redete er auch um die eine oder andere Antwort herum, doch das haben Politiker im Allgemeinen ja an sich. So stellte ein Schüler die Frage, wie der Politiker gedenke, dem egoistischen Verhalten mancher Menschen im Zuge des Fortschritts entgegenzuwirken. Al-Wazir gab keine direkte Antwort, merkte jedoch an, dass er an die menschliche Vernunft glaube, und sich Probleme nur gemeinsam lösen ließen. Dabei die eine oder andere Komfortzone zu verlassen sei unvermeidbar. Dementsprechend sagte er: „Das höchste aller Gefühle ist für mich, wenn am Ende meiner Amtszeit bestimmte Leute unzufrieden sind.“ Der Mensch sei ein Gewohnheitstier, und nur durch die Überschreitung mancher Grenzen könne Veränderung erreicht werden.
Zusammenfassend empfanden nicht nur die Schüler, sondern auch die Lehrer und weiteren Gäste Tarek Al-Wazir als sympathische und charismatische Person. Des Weiteren konnte der Politiker das recht ausschweifende Thema des Abends dem Publikum näherbringen und hinterließ dabei einen bleibenden Eindruck.
Letztlich wird sich bei den nächsten hessischen Landtagswahlen, bei denen Tarek Al-Wazir als Spitzenkandidat der Grünen zur Wahl steht, zeigen, wie viele Leute unzufrieden mit seiner Politik waren. Fotos von Florian Ulrich

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