Der Politische Salon der Dreieischule begrüßt zu seiner 14. Veranstaltung am Montag, den 07.07.2014, um 16:30h in gewohnter Atomsphäre den Oppositionsführer im Deutschen Bundestag, Dr. Gregor Gysi (Die Linke). Das Thema der Veranstaltung wird sich um die Frage drehen „Wie viel „Links“ braucht und verträgt die Republik?“.
Gregor Gysi wurde am 16. Januar 1948 in Berlin geboren. Schon sein Vater, Klaus Gysi, war politisch aktiv, er begleitete u.a. die Ämter des Kulturministers, Botschafters und Staatssekretärs für Kirchenfragen der DDR. Nach dem Abitur und der Lehre als Facharbeiter für Rinderzucht studierte er von 1966 bis 1970 Rechtswissenschaften an der Humboldt-Universität in Berlin. Während seines Studiums wird er Mitglied in der SED. Im Jahre 1971 folgte dann die Promotion. Von 1989 bis 1993 war er Vorsitzender der PDS „Partei des Demokratischen Sozialismus“ (früher SED). Als Abgeordneter der Volkskammer und Vorsitzender der PDS plädierte er nach dem Mauerfall für eine Vereinigung beider Staaten, mit einer neuen Verfassung.
Am 3. Oktober 1990 wurde Dr. Gregor Gysi Mitglied des Deutschen Bundestags und schied am 1. Februar 2002 aus dem Bundestag aus, um das Amt des Wirtschaftssenators in Berlin anzutreten. Nur ein paar Monate später trat er im Rahmen der Bonusmeilen-Affäre von allen seinen politischen Ämtern zurück. Während seiner Zeit als Bundestagsabgeordneter schied er 1997 endgültig aus dem Parteivorstand der PDS aus. In den darauffolgenden Jahren arbeitete er wieder als Rechtsanwalt und schrieb sein zweites Buch „"Was nun? Über Deutschlands Zustand und meinen eigenen". Nach einer schweren Erkrankung im Jahr 2004 trat Gysi ein Jahr später als Spitzenkandidat bei den Bundestagswahlen für die PDS an, die bei der Bundestagwahl 2005 zusammen mit der WASG auf 8,7 Prozent der Stimmen kommt. Aus dem Wahlbündnis von PDS und WASG wird im Jahr 2007 „Die Linke“.
In der darauffolgen Bundestagwahl 2009 holte Gysi erneut in seinem Wahlkreis Berlin-Treptow-Köpenick ein Direktmandat und wurde nach dem Verzicht Oskar Lafontaines auf den Vorsitz alleiniger Fraktionsvorsitzender der Bundestagsfraktion der Linken. Zu Beginn des Jahres 2012 wurde bekannt, dass Gregor Gysi zusammen mit 26 weiteren Abgeordneten von der Linken im Bundestag unter der Beobachtung durch das Bundesamt für Verfassungsschutz stand, was von allen Fraktionen durchweg kritisiert wurde. Aber erst im März diesen Jahres hat das Bundesministerium des Inneren bekanntgeben, dass die Linkspartei künftig nicht mehr durch den Verfassungsschutz beobachtet wird.

Bei der letzten Bundestagswahl 2013 konnte Gysi erneut ein Direktmandat in seinem Wahlkreis erlangen und gegen die Ambitionen von Sahra Wagenknecht, die eine Doppelspitze in der Fraktion anstrebte, alleiniger Fraktionsvorsitzender im Bundestag und durch die Große Koalition bedingt, Oppositionsführer werden.
Wir können uns also auf eine spannende Diskussion zum Thema „Wie viel „Links“ braucht und verträgt die Republik?“ mit einem Gast, der durch seine Eloquenz und rhetorische Begabung polarisiert, freuen.
(Text: Florian Ulrich)