
Ein Essay von Yassin El Manfalouty
Nach langen Monaten des Wartens war es endlich wieder so weit: Der Politische Salon öffnete wieder. Allerdings war dies keine der üblichen Politiktalks, sondern eine Auszeichnung für den Salon. Ihm wurde die große Ehre zuteil als erster Gewinner des Karl-Weber Förderpreises ausgezeichnet zu werden. Karl Weber selbst war ein großartiger politischer Mensch, jahrelang Vorsitzender der SPD Langen, danach Ehrenvorsitzender. Er hätte sich sicherlich besonders gefreut, dass nun der Politische Salon ausgezeichnet wird. Allerdings ist es wichtig diesen Preis nicht als Resultat, sondern als Mittel zur politischen Förderung zu sehen. Auch in der Laudatio wird dies von Bürgermeister Gebhardt angesprochen.

Bürgermeister Frieder Gebhardt bei seiner Laudatio
Dieser Preis ist dabei auch ein Zeichen für den Politischen Salon genauso weiterzumachen, Politik genauso hautnah zu vermitteln. Genau diese Zielsetzung hat Herr Couturier, Mitbegründer des Salons, in seiner Rede angesprochen. Es ist wichtig, dass diese Veranstaltungen nicht nur den Promi – Effekt haben, sie müssen etwas in uns aufwecken, unser kritisches und hinterfragendes Denken, damit wir anfangen uns in die Politik einzumischen. Demokratie heißt nämlich auch, dass das Volk seine Macht nutzen muss, und nicht in ewiger Politikverdrossenheit regiert wird. Genau das möchte der Salon erreichen, genau deswegen hat er diesen Preis auch verdient. Wie Sie wissen, ist das Asylrecht in diesem Land im Umbruch, immer mehr Flüchtlinge versuchen nach Europa zu kommen, gleichzeitig werden Staaten zu sicheren Herkunftsländern erklärt, die offensichtlich keine sind. In diesem Sinne freut sich der Salon Sie am 9. Dezember zu einem Abend mit Claudia Roth, Bundestagsvizepräsidentin, zu begrüßen, bei dem es sich anbietet über Minderheiten, Asyl und Menschenrechte zu debattieren, besonders, weil diese Themen in unserer Gesellschaft anscheinend immer öfter zu Abschottungsreflexen führen. Genau deswegen hat der Salon diesen Preis verdient. Ohne ihn würden wir immer noch nach oben zu unserer Regierung schauen und denken wir könnten nichts verändern. Aber wir können etwas verändern. wir sind der Souverän. Wir haben die Macht. Wir müssen nur unsere Stimme erheben. Diese Möglichkeit bietet Ihnen der Salon. Am 9.12. können Sie versuchen die Bundestagsvizepräsidentin von Ihren Argumenten zu überzeugen. Oder mit Ihr zusammen versuchen etwas zu verändern. Alles ist möglich. Sie haben die Macht der Sprache. Sie müssen sie nur nutzen. Das ist der einzige Weg um etwas zu verändern, deshalb hoffe ich auf Ihre Anwesenheit am 9.12. Es wird Zeit, dass wir unsere Macht ergreifen und nutzen. Werden Sie ein Homo Politikus!

Musikalischer Rahmen. Simon Arndt und Timo Kurth mit Jazzigem
Fotos: Florian Ulrich (fus.photodatabase.de)