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Methodentraining Jgst.11




Hier zeigen wir Herrn Dr. Geigers Ausarbeitung zum Thema "Präsentation im Abitur", die jeder Schüler anstelle einer weiteren mündlichen Prüfung machen kann. Herr Geiger fasst wichtige Eckpunkte zusammen, gibt Tipps und Beispiele.

Der Vortrag gliedert sich in drei Teile: Grundsätzliches, Sprechen + Zeigen und Lesbarkeit.
Grundsätzliches

Die Präsentation dauert nur 15 Min.!

Anschließend kommt ein ca. ebenso langes Kolloquium, d.h. ein Gespräch über die gerade gelaufene Präsentation.

Im Kolloquium kommen Fragen unmittelbar zur Präsentation selbst, aber auch zum thematischen Zusammenhang, wo der Prüfling auch zeigen muss, dass er zum Thema mehr weiß als das gerade Präsentierte.

Die Präsentation besteht aus einem Vortrag in Verbindung mit über ein Medium präsentierten Dokumenten.

Dieses Medium wird meistens ein optisches Medium sein: z.B. Bilder und Schemas vom Computer über Beamer oder über Overhead-Projektor.

Es könnte aber auch ein akustisches Medium sein: z.B. die Aufnahme einer historischen Rede, oder ein optisch-akustisches wie ein Video, z.B. ein Ausschnitt aus einem alten Wochenschau-film (... gibt es im Internet zum Herunterladen oder auch auf CD-Roms).

Der Einsatz des Computers zur Vorführung (über Beamer) ist nicht zwingend.

Unter praktischen Gesichtspunkten ist der Ausdruck auf Overheadfolien einfacher und sicherer zu handhaben.

Sprechen und Zeigen (1 bis 4, Beispiel, 6 - 9)
1 - 4
(1)
- Das mündlich Vorgetragene soll das optisch usw. Projizierte nicht einfach nur wiederholen (also nicht verdoppeln).
- Das Projizierte soll nicht nur illustrativen Charakter haben, sondern eine eigene Information liefern.
- Das Vorgetragene und das Projizierte sollen aber auch nicht miteinander konkurrieren, sondern sich ergänzen.

(2)
... nicht verdoppeln: man soll z.B. Gliederungen u.a. kurze strukturierende Informationen, die projiziert werden, nicht auch noch wörtlich ablesen. Das bringt nichts und kostet außerdem wertvolle Zeit!

(3)
... eigene Informationen:
- Grundsätzlich gilt, dass das Projizierte einen eigenen Stellenwert haben muss.
- Das Projizierte kann z.B. einen Überblick geben (Schema, Skizze), der verbal umständlicher zu vermitteln wäre als optisch.
- Das Projizierte kann aber auch umgekehrt ein Detail zu einem Sachverhalt als Beispiel geben.
(Beispiel: Im Fach Geschichte sollen eine oder mehrere historische Quellen im Mittelpunkt stehen.)

(4)
...nicht miteinander konkurrieren:
- d.h. das Publikum (Prüfer!) soll nicht in den Konflikt geraten, gleichzeitig Verschiedenes hören und lesen zu müssen!
- Daher ist es generell nicht ratsam, Sätze auszuformulieren (wie es gerade geschieht...).
- Überhaupt sollte kein Text im eigentlichen Sinne projiziert werden – es sei denn, es handelt sich um eine Quelle, die (auszugsweise!) erläutert wird.
Beispiel:

Es sollte also nicht so aussehen: (5)
6 - 9
(6)
... sondern sich ergänzen:
- Der Vortrag soll sich also auf das Projizierte so beziehen, dass er es erklärt, zusammenfasst und/oder den Blick des Betrachters auf bestimmte Details lenkt.
- Umgekehrt soll das Projizierte auch den Vortrag leichter verständlich machen, durch eine Strukturierung (Themen der einzelnen Schritte, Zusammenhänge, Übersichten usw.).

(7)
- Genauso falsch und sinnlos wäre es auch, den Vortrag stur auswendig zu lernen in dem Sinne, dass man in der knappen Zeit möglichst viel „‘runterrasselt“...
- Je schneller gesprochen wird, desto weniger kann der Zuhörer folgen, das bringt also nicht nur nichts, sondern es schadet sogar.

(8)
- Sprechen und Zeigen sollen sich möglichst auch synergetisch ergänzen im Hinblick auf eine Zeitökonomie :
- So kann ich etwas zeigen, das ich gerade dann nicht im Detail erklären muss...
...unter der Bedingung, dass das Gezeigte aus sich heraus verständlich ist und andererseits keine Konkurrenz zum Vortrag entsteht.

(9)
...synergetisch... zeitökonomisch...:
- Ein Beispiel dafür:
- Ich könnte eine statistische Tabelle in Form einer Grafik an die Wand projizieren, deren einzelne Werte ich dann nicht erläutern muss.
- Voraussetzung ist die Lesbarkeit des an die Wand Projizierten...
... damit kommen wir schon zu einem anderen Thema: zum technischen Aspekt.

Technische Probleme: Lesbarkeit(1 - 5, Beispiel, 6 + 7)
1 - 5
(1)
Wer mit einer Computerpräsentation arbeitet, sollte Schrift und evtl. grafische Elemente einfach und ohne Schnickschnack präsentieren...
... Animationen sind überflüssig und stören eher...
...sie animieren die Prüfer überhaupt nicht..- im Gegenteil!

 
(2)
Außerdem muss die Projektion kontrastreich sein...
...z.B. wie im vorliegenden Fall: das Beste ist immer noch schwarz auf weiß.
Von farbigen Hintergründen ist also abzuraten, v.a. wenn die Schrift sich nicht gut davon abhebt, z.B. (Dunkel-)Rot auf Schwarz.
...
 
(3)
- Im Internet sowie auf CD-Roms gibt es eine Fülle von historischem Bildmaterial, wo man Bildquellen für eine Präsentation in Geschichte und evtl. auch in anderen Fächern (PoWi, Deutsch...) finden kann.
- Leider sind die Bildchen manchmal etwas klein geraten und haben einen zu schwachen Auflösungsgrad für eine Projektion...

(4)
... ob und wie man diese Bilder einsetzen kann, muss man also erst ausprobieren.
- Dies gilt sowohl für die Beamerprojektion als auch für Overheadfolien.
- Man kann das schon einmal am Computer vortesten, indem man den Bildschirm hochzoomt und sich dann anschaut, wie das Bild aussieht.

(5)
- Ob ein Bild brauchbar ist, hängt nicht nur von seiner datenmäßigen Größe ab, sondern auch davon, wieviel auf dem Bild an Details zu sehen ist bzw. zu erkennen sein sollte...
... aber 50 KB (JPEG-Datei) wären in den meisten Fällen schon das Minimum.
Sehen wir uns ein Beispiel an...
Beispiel:


Was bringt dieses Bild in der Projektion?

So, wenig!

Man kann aber auch Ausschnittvergrößerungen machen, vorausgesetzt, die Bildauflösung lässt das zu.
(6)

7 + 8

(7)


Dieses Bild hat als Bitmap-Datei 311 KB und als JPEG-Datei 43 KB. Für die Lesbarkeit der Schrift an der Wand reicht das hier kaum, obwohl es am Computer noch geht!

(8)
Das Problem schwacher Bilddateien kann man umgehen, wenn man über gedruckte Bilder in Buchvorlagen verfügt und diese dann mit entsprechend großer Auflösung abscannt.
Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die gedruckte Vorlage gut ist.
Schlechte Vorlagen werden auch durch einen hochauflösenden Scan nicht besser!


Seriosität einer Website
www.yasni.de

Um den Betreiber einer Quelle und seine Seriosität  zu ermitteln, gibt es mehrere Gründe. Einer davon ist, dass es im Abitur verlangt wird. Leider gibt es im Internet keine Garantie auf Richtigkeit. Deshalb ist es vorteilhaft bzw. notwendig den Betreiber einer Seite genau zu überprüfen. 

Jeder Betreiber ist verpflichtet auf seiner Seite ein Impressum einzurichten,  das erste Anhaltspunkte gibt. Dadurch erfährt man den Namen des Autors und idealer Weise seinen Beruf. Alle Angaben,  wie Adressen sollten mit einem Domain-Finder überprüft werden. Falls Unstimmigkeiten auftreten, sollte die Seite kritisch betrachtet werden.  Aufgrund von diesen Erkenntnissen kann man sich bereits ein Bild vom Betreiber der Webseite machen und gelangt so zu einem Eindruck der Seriosität.

Um sicher zu gehen, dass die Autoren Fachwissen besitzen, wird eine Personensuchmaschine, z.B. „Yasni“, benutzt um herauszufinden, ob der Autor nur eine Seite besitzt oder mehrere.

Beim Besitz von vielen Seiten ist die Wahrscheinlichkeit, dass Seriosität vorhanden ist, höher [aber nicht garantiert*]. Die Berufe der Autoren sind nicht zu vernachlässigen.

Gemäß dem Fall, dass der jeweilige Autor einen Titel in dem jeweiligen Fach besitzt oder in der Branche tätig ist, kann man von einem hohen Wahrheitsgehalt ausgehen. Besitzt der jeweilige Autor einen Professor- oder Doktortitel, so findet man beim Recherchieren z.B. über „Google“ eine wissenschaftliche Arbeit oder sonstige fachbezogene Artikel bzw. Beiträge.

*Anmerkung von Dr. Geiger

... zum Schluss

...noch einmal Grundsätzliches:

Die genannten praktischen Probleme sollte man so gut es geht schon im Vorfeld der eigentlichen Prüfungsphase angehen (Umgang mit dem Computer usw.).
Eine Probepräsentation in einem Kurs ist eine gute Übung; für die jetzige 13 ist es dafür leider etwas spät... aber nicht unmöglich.


Tempus fugit... sagt der Lateiner

Bis zur Abgabe der Gliederung eine Woche vor der Präsentation muss der Inhalt für die Präsentation und das Kolloquium feststehen !
Die letzte Woche dient sinnvoller Weise dazu, die „performance“ der Präsentation zu testen, v.a. den geplanten Zeitablauf von 15 Min. praktisch in den Griff zu bekommen.
Außerdem kann man sich noch übersichtliche Informationen zum Thema für das Kolloquium zusammenstellen.


Eine Woche zuvor: Die Skizze

Die abzuliefernde Gliederung kann man wie ein grobes Szenario des geplanten Ablaufes verstehen.
Es soll den Prüfern zeigen, was auf sie zukommt, und außerdem dem Prüfling selbst möglichst viel Klarheit über seine Konzeption geben.
Doch das ist noch nicht alles...

Woher habe ich meine Informationen?

Mit der Gliederung zusammen erwarten wir einen Nachweis über die verwendeten Informationen aus Büchern, Internet usw.
Alle benutzten Quellen müssen also aufgelistet werden; die genauen Angaben sind besonders wichtig für Informationen aus dem Internet, hier ist die vollständige Internetadresse notwendig !
Dies muss man während der Internet-Recherche selbst festhalten, sonst kommt man später in die Bredouille...

5. Prüfungsfach im Abitur: Präsentation

Die rechtlichen Grundlagen sind in der Verordnung über die gymnasiale Oberstufe und die Abiturprüfung in der Fassung vom 22. Mai 2003 sowie den fachspezifischen Prüfungsanforderungen (Anlage 11 der Verordnung) festgelegt. Diese Verordnung ist im Amtsblatt 7/03 oder im Internet (www.kultusministerium.hessen.de) nachzulesen, weitere vertiefende Hinweise sind im Amtsblatt 05/04, S. 314, formuliert.
Wesentliche grundsätzliche Rahmenbedingungen (§§ 24, 27, 28, 40 sowie 41 der VOGO) :

- die Präsentation ist ein mediengestützter Vortrag mit anschließendem Kolloquium;

- auch naturwissenschaftliche Experimente sowie musikalische und künstlerische Darbietungen sind mögliche Bestandteile;

- die Aufgaben erwachsen aus dem Inhalt der Lehrpläne der Qualifikationsphase bis zum Zeitpunkt der Aushändigung der Aufgabe;
- die Aufgaben umfassen Lernziele und Sachgebiete mehrerer Schulhalbjahre; eine fachübergreifende Themenstellung ist möglich, allerdings muss der Schwerpunkt im gewählten Prüfungsfach liegen;
- die Entscheidung für eine Präsentation als Prüfungsart im 5. Prüfungsfach trifft die Schülerin/der Schüler bei der Meldung zum Abitur zu Beginn von 13/II;
- eine Präsentation kann nicht in einem der ersten vier Prüfungsfächer durchgeführt werden die Aushändigung der Aufgabe erfolgt in der Regel am Tag nach der letzten schriftlichen Prüfung; eine weitere Beratung/Besprechung findet danach nicht statt;
- die Bearbeitungszeit umfasst mindestens vier Schulwochen; die Präsentationsprüfung kann bereits vor den allgemeinen mündlichen Prüfungen stattfinden;
- die Prüfungsdauer beträgt 30 Minuten (selbstständige Präsentation und Kolloquium je 15 Min.); zur Bewertung werden neben dem Inhalt auch die Vortragsqualität sowie der angemessene Umgang mit den gewählten Medien herangezogen;
- spätestens eine Woche vor dem Kolloquium ist vom Prüfling eine schriftliche Dokumentation des geplanten Ablaufs vorzulegen, sie ist nicht Grundlage der Beurteilung, sondern dient der Vorbereitung.

Wird diese Dokumentation allerdings nicht bzw. nicht fristgerecht vorgelegt, gilt die Prüfung als nicht bestanden.
Dr. Geiger, Ende 2008, Januar 2010, Webteam