Der Kampf des Stammes von Ghalas-at mit den Aleutern


Die Aleuten
Die Inselkette der Aleuten reicht wie ein ausgestreckter Finger ins Beringmeer hinein und ist ca. 2000 Kilometer lang. Die Inseln sind für ihre nebelverhangenen Küsten und ihre vielen Regentage bekannt. Sie sind ein Paradies für Vogelbeobachter, die in zahlreichen Naturschutzgebieten auf die Pirsch gehen können. Vor ungefähr 10 000 Jahren wurden die Inseln von sibirischen Nomaden besiedelt. Die „Unagan“ genannten Ureinwohner sind mit den Inuit verwandt, die im allgemeinem als Eskimos bezeichnet werden, was aber in der Sprache der Inuit ein Schimpfwort ist und Rohfischfresser bedeutet, haben aber eine eigenständige Kultur entwickelt. Angesehene Walfänger standen an der Spitze des Volkes. Mitte des 18. Jahrhunderts fielen russische Pelztierjäger auf den Inseln ein und beraubten den Aleutern ihrer Lebensgrundlage. Diese wagten einen Aufstand, der nach anfänglichen Erfolgen niedergeschlagen wurde. Auch amerikanische und englische Jäger nahmen keine Rücksicht auf die einheimische Bevölkerung. Erst 1867, als Alaska an die USA verkauft wurde, besserte sich die Lage der Aleuten. Die Aleuten waren der Schauplatz erbitterter Auseinandersetzungen zwischen den Eingeborenen und russischen Fallenstellern, die es auf den Pelztierbestand der Insel abgesehen hatten. Katharina die Große (1729-1796), die 1762 das Zarenzepter übernahm, sandte eine Mahnung, die Aleuten rücksichtsvoll zu behandeln, aber die Zarin war weit und Pelztierjäger kümmerten sich nicht darum. Mit den Pelzen war ein Vermögen zu verdienen, und ihre Profitgier war viel zu groß, um den zu erwartenden Reichtum übertriebener Menschlichkeit zu opfern.

Die russischen Jäger gingen mit gnadenloser Härte gegen die Eingeborenen vor. Sie rissen Familien auseinander und siedelten ganze Dörfer um. 1763 kam es zum offenem Konflikt. Die Aleuten entschieden die ersten Kämpfe für sich, hatten auf Dauer aber keine Chance gegen die besser bewaffneten Jäger. Erst als die Russisch- Amerikanische Pelzkompanie den Handel monopolisierte und die schulische und medizinische Versorgung der Eingeborenen garantierte, gab es wieder eine Zukunft für die Aleuten. Den Eingeborenen russischer Abstammung wurde einträgliche Arbeit angeboten, der Pelzhandel wurde um 1850 uninteressant, weil die Preise für Pelze in den Keller fielen. 1867 verkauften die Russen das Land  und auch die Aleuten fielen an die Amerikaner. Die neuen Herren kümmerten sich wenig um die abgelegenen Siedlungen und erschienen erst auf der Bildfläche, als die Pelztierjagd wieder attraktiv wurde. Jetzt fielen amerikanische Jäger auf den Inseln ein und brachten die Aleuten an den Rand ihrer Existenz. Washington zog die Notbremse, erließ strenge Gesetze und verbot die Jagd auf den gefährdeten Seeotter. Der Fischfang wurde zu einer neuen Einnahmequelle und die Amerikaner bauten Fischfabriken in den entlegenen Siedlungen. Im Mittelpunkt des Interesses standen die Aleuten während des Zweiten Weltkrieges, als die Japaner am 3. Juni 1942 die Inseln angriffen und Dutch Harbor, Kiska und Attu einnahmen. Die US-Marine schlug zurück und errichtete einen Stützpunkt auf den Aleuten. Nach dem Bau des Alaska Highway und der garantierten Versorgung der amerikanischen Truppen im Hohen Norden hielten sich die Japaner von Alaska fern. Die Aleuten versanken erneut in Bedeutungslosigkeit und gelten heute selbst bei den amerikanischen Reisebüros als ein Niemandsland ohne Straßen, das lediglich für begeisterte Sportfischer und Vogelliebhaber interessant sein könnte, “wenn sie den Regen mögen...", wird meistens hinzugefügt.
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