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Zweite Fahrt nach Polen
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Einführung von Holger Windmöller |
Zum
zweiten Mal führten Adolf-Reichwein-Schule (ARS) und das
Dreieich-Gymnasium (DSL) eine Fahrt nach Kodrab im Kreis Radomsko (Partnerkreis
Offenbach) durch. 16 Schüler der Klassenstufe 10 ( dreizehn DSL
und drei ARS) verbrachten acht Tage bei polnischen Gastfamilien in
der kleinen Gemeinde im Süden Zentral-Polens.
Ein äußerst
abwechslungsreiches Programm erwartete die deutschen Gäste. Ausflüge
nach Warschau, Krakau, Kielce, dem Wallfahrtsort Tschenstochau und
zur KZ-Gedenkstätte Auschwitz wurden durchgeführt, Teilnahme
am Englisch-, Polnisch-, Mathe- und Kunstunterricht war angesagt und
ein Sportvormittag bot Spaßwettbewerbe und ein Volleyballturnier.
Die deutschen Schüler hatten auch Powerpoint-Präsentationen
vorbereitet und informierten in Kurzvorträgen über die Besichtigungsziele.
Ein Grillabend am Lagerfeuer, Disco, gemeinsames Pizzaessen und eine
Abschiedsparty mit Fernsehaufnahmen rundeten das Programm ab.
Der gesamte
Ablauf war von den polnischen Deutschlehrerinnen Aneta, Beata, Renata und ihrer
Direktorin Frau Spalka hervorragend vorbereitet worden, ihnen gilt besonderer
Dank. Der Gegenbesuch ist für das Frühjahr 2007 geplant und alle
Teilnehmer freuen sich auf ein Wiedersehen in Langen.
Schüler: Björn Ackermann (ARS), Elis Akifoglu (ARS), Swana
Alberti, Julian Bathelt, Carola Baumgart, Mareike Breyer, Nadine Galuska,
Gregor Gielok, Frederike Grundschok, Leonie Heiden, Laura Imperatori, Daniel
Konhäuser (ARS), Katja
Krämer, Carolin Kraus, Kay Röder, Marlene Thiel;
Lehrer: Herr Kirchmaier (ARS), Herr Windmöller (DSL).
( Fortsetzung)
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Bild 1:
Die deutsche Gruppe mit 16 Schülern
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(Bild 2 links): Warschau ist eine lebendige Hauptstadt mit
vielen jungen Leuten
(Bild 3 in der Mitte): Diese Glocke in Warschau hat niemals
geläutet, erfüllt aber geheime Wünsche, wenn man bei
geschlossenen Augen die Hand auflegt.
(Bild 4 rechts): Der frühere Bundeskanzler Willy Brandt,
der sich um die Versöhnung verdient gemacht hat, wird in Polen
verehrt.

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(Bild 5 links): Gregor baut überschüssige Energie ab.
(Bild 6 in der Mitte): Katja und Nadine legen in Warschau einen Tango
auf den Asphalt.
(Bild 7 rechts): Es gibt viel zu photografieren

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Bus fahren in Polen ist sehr unterhaltsam.
Unser erster Bus für den Tagesausflug nach Warschau war ein V.I.P.-Bus
mit 4 Sternen. Ein Pfadfinderlied, welches wir am ersten Abend gelernt
haben, war sehr beliebt im Bus. Wir sangen es in Variationen und leichten
Ausspracheschwierigkeiten. Eigentlich führt man während des
Singens eine Art Indianertanz auf. Das ging im Bus nicht so gut, dafür
wurde aber rhythmisch geklatscht.
So wird´s geschrieben |
So wird´s gesprochen
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Misie dwa |
Mische dwa |
Misie dwa |
Mische dwa |
Misie dwa |
Mische dwa |
*Klatsch |
Klatsch* |
Misie şware misie bure obey
dwa |
Mische schare mische bure obei dwa |
*Klatsch |
Klatsch* |
I kochają się te misie |
I kohaijo sche te mische |
Przytulają swoje pysie |
Pschetolaije swoje pische |
Misie szare, misie bure obey dwa |
Mische schare, mische bure obei dwa |
*Klatsch |
Klatsch* |
Sia la la, sia la la, sia la la |
Scha la la, scha la la, scha la la |
*Klatsch |
Klatsch* |
Misie szare, misie bure obey dwa |
Mische schare, mische bure obei dwa |
*Klatsch |
Klatsch* |
I kochają się te misie |
I kohaijo sche te mische |
Przytulają swoje pysie |
Pschetolaije swoje pische |
Misie szare, misie bure, obey dwa |
Mische schare, mische bure, obei
dwa |
Der nächste Bus war ein Schulbus. Der hatte nicht ganz 4 Sterne,
doch lustig war es trotzdem. Und seit dieser Fahrt verbreitet sich
der Klatschkanon über ganz Polen. Also wenn ihr in Zukunft:
Badabumm schnips klatsch
Bumbum schnips klatsch
Buum schnips klatsch
Bum schnips klatsch klatsch
hört, wisst ihr, dass internationale Verständigung auch klappt,
wenn beide Parteien keine Ahnung von der Sprache der anderen haben.
von Carola Baumgart und Leonie Heiden
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Montag |
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(Bild 8 links): Besuch der KZ-Gedenkstätte Auschwitz
(Bild 9 in der Mitte): Häftlingsbaracken im KZ Auschwitz-Birkenau
(Bild 10 rechts): Krakau ist eine der attraktivsten Städte Polens
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Bild 11: Das
Wetter war gut, daher gab es eine zünftige Grillparty. |
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Dienstag
und
Mittwoch
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Bild 12: Am Sportvormittag gab es Wettspiele und Volleyball.
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(Bild 13 links): Laura setzt sich für ihr Team ein.
(Bild 14 in der Mitte): Beamer und Laptop werden für die Präsentationen
vorbereitet.
(Bild 15 rechts): Laura und Fritzi, wie auch die anderen deutschen Schüler,
halten Kurzvorträge zu den Ausflügen und Sehenswürdigkeiten.
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Eindrücke der Schule
in Kodrab
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Zuerst fiel das große Gebäude auf, in dem aber nur ca.
600 Schüler täglich lernen. Das liegt daran, dass die Grundschule,
welche die 1. bis 6. Klasse umfasst, und das Gymnasium, das die 7.
bis 9. Klasse umfasst, in einem Gebäude sind. Auch der Kindergarten
liegt auf dem Gebäude der Schule.
Im Klassenzimmer fiel zuerst
auf, dass in jedem Raum das polnische Wappentier und ein Jesus-Kreuz
hingen. Jeder Lehrer hat seinen eigenen Fachraum, der mit Material
ausgestattet werden kann. In dem Englischraum z.B. gab es eine Landkarte
von Großbritannien und Vokabelhilfen an den Wänden,
aber keine Poster von Stars und Gruppen wie bei uns. Außerdem
gab es in jedem Raum viel Kreide.
In
der ersten Stunde hatten wir Englisch, wir lernten das Wetter und Temperaturen
auszudrücken. Die Englischlehrerin hat mehrere Kopien ausgeteilt
und sie gestaltete den Unterricht mit vielen Bildern und Zeichnungen.
und spielte auch Hörkassetten vor. An den Schülern
fiel mir auf, dass keiner ein Heft oder Stifte auf dem Tisch liegen
hatte. Sie lernten noch nicht so lange, konnten sich aber schon einigermaßen
im Englischen ausdrücken. Von anderen Leuten habe ich erfahren,
dass die Lehrerin etwas aufgeregt vor der Stunde mit uns Deutschen
gewesen war. Sie war aber sehr nett, sprach ein gutes Englisch und
gab sich sehr viel Mühe.
In
der Schule wurden wir als Deutsche von vielen erkannt und herzlich
begrüßt, ein polnischer Schüler schrieb auch sein Plakat
mit „Herzlich Willkommen“.
Die polnischen Schüler essen außerdem immer zu Mittag in
der Schule, denn sie haben Nachmittagsunterricht. Auch wir haben im
Speisesaal gegessen, wenn wir in der Schule waren, einmal gab es z.B.
Kohlrouladen mit Gemüse, Kartoffelbrei und Obstsalat.
gez.. Julian Bathelt, 10a

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(Bild 16 links): Fritzi und polnische Schülerinnen im Kunstunterricht
(Bild 17 in der Mitte): Bei der Abschiedsparty in der Schule machte das
Fernsehen Aufnahmen.
(Bild 18 rechts): Rückfahrt bei guter Laune und mit nagelneuen Austausch-T-shirts
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Leben in der Gastfamilie |
Das Wohnen und Leben in der Gastfamilie stellte sich für alle
Schüler sehr unterschiedlich dar. Es gab zwar niemanden, der
in einer wirklich „armen“ Familie leben musste, dennoch
waren in dieser Mittelschicht, in der grundsätzlich alle Teilnehmenden
wohnten, alle möglichen Lebensformen und -stile vertreten.
Auch vom sprachlichen
Verständigung her gab es große Differenzen. Die polnischen Schüler
waren alle im Alter von ca. 13 bis maximal 16 Jahren. So unterschiedlich wie
das Alter waren also auch die Sprachkenntnisse. So konnte es also gut sein, dass
mancher Schüler, der gerade einmal die Worte „hallo, tschüß und
danke“ über die Lippen brachte, sehr gut mit einem anderen befreundet
war, der bereits in der Lage war, ganze Aufsätze in der deutschen Sprache
zu verfassen.
Die
meisten Erlebnisse und Erfahrungen innerhalb der Gastfamilie wurden
bereits am allerersten Tag, dem „Familientag“, gesammelt.
Die meisten Eltern hatten sich etwas überlegt, womit man den
deutschen Schülern eine Freude bereiten oder einen Eindruck
von Stadt und Kultur vermitteln konnte. Die einen fuhren ganz allein
mit der Familie in die Stadt zum Einkaufen im polnischen Supermarkt,
die anderen trafen sich mit Teilen der restlichen Schüler auf
dem Reiterhof oder gingen gemeinsam Eis essen.
Doch ganz egal, was
den Tag über gemacht wurde, spätestens am Abend kannte
jeder deutsche Schüler die besondere Vorliebe der Polen: essen,
essen und nochmals essen. Jedoch stand bei diesem Essen nicht das
eigene Wohlergehen im Vordergrund, sondern viel mehr das unsere,
also der deutschen Gäste.
Die
Familien hatten regelrecht Angst, dass wir verhungern könnten
und so wurde von morgens bis abends immer nur gekocht! Am nächsten
Morgen, als sich alle zum ersten Mal wieder trafen, war dies natürlich
Gesprächsthema Nummer eins auf der langen Busfahrt nach Warschau
und alle fanden es noch ganz amüsant und waren vielleicht sogar
geschmeichelt, dass extra für sie so aufwendig gekocht wurde.
Doch spätestens nach drei Tagen waren alle reif für einen
Diät-Tag.
All dies hatte nichts damit zu tun, dass das Gekochte
nicht genießbar oder gar „zu polnisch“ war, im
Gegenteil- alles war sehr lecker und mit Beispielen wie Pizza, Kartoffelbrei
oder Schnitzel eigentlich nichts Unbekanntes.
Insgesamt
haben sich die Gastfamilien sehr bemüht, den deutschen Schülern
eine schöne Zeit zu bereiten und auch die sprachlichen Hindernisse
konnten oft durch beiderseitige Anstrengungen erfolgreich überbrückt
werden.
Am Ende der Woche war allen klar, was vor Antritt der Reise
kaum einer geglaubt hätte: Polen ist eines der gastfreundlichsten
Länder Europas! Und wem dies auch bis zum letzten Tag noch nicht
aufgefallen war, wurde es spätestens durch die vielen Geschenke
und Mitbringsel von den polnischen an die deutschen Familien vor
Augen geführt.
Als wir am letzten Tag nach dem traurigen Abschied
in den Bus stiegen, gab es kaum noch Platz für uns zum Sitzen,
da alles voll gepackt war mit Tüten, Kisten, Kartons und natürlich….einer
Riesenmenge Essen für die Rückfahrt!!!
gez.: Swana Alberti und Marlene Thiel
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Bild 18: Wir bedanken uns bei
den polnischen Lehrerinnen für
die freundliche Betreuung.
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H. Windmöller, Webteam,
9.11.2006 |
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