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Es war kalt und
dunkel, ich fror und zitterte am ganzen Leib. Meterhoch lag der Schnee, ich
konnte meine Füße und Hände schon fast gar nicht mehr spüren.
Würden sie
mich erkennen? Und wenn sie mich erkennen, was würden sie mit mir machen,
besonders wenn sie herausfinden, dass Johannes gestorben ist? Vielleicht
denken sie, ich hätte ihn umgebracht? Was ist wohl in der Zwischenzeit
geschehen?
Ob sie die Wahrheit
herausgefunden haben? Leben meine Mutter und mein Ohm Simon noch?
Plötzlich
blieb ich wie versteinert stehen. Da war es nun, das Dorf, in dem ich früher
gelebt hatte. Es sah noch genau so aus wie damals.
Als ich näher
kam, hörte ich Weihnachtslieder, es musste wohl kurz vor Heiligabend
sein. Die Lichter, die aus jedem Fenster schienen, erinnerten mich an Irrlichter
auf dem Friedhof.
Eine plötzliche
Welle von Heimweh erfasste mich und ich fing unmittelbar an zu weinen.
Ich trat näher
an ein Haus heran. Sollte ich anklopfen? Mein Herz pochte immer stärker.
Aber bevor ich richtig darüber nachdenken konnte, hatte ich schon
an die große Holztür geklopft.
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