Wie verändert sich Friedrich durch Johannes?

Durch die Arbeit, die Friedrich bei seinem Onkel Simon Ohm zu verrichten hat, ist Johannes, des Onkels Schweinehirt, in die Handlung eingetreten, wobei Johannes maßgeblich zu der weiteren Wesensentwicklung Friedrichs beiträgt. In Johannes hat Friedrich einen Menschen gefunden, der allem Anscheinen nach noch verschlossener und ängstlicher ist als er selbst. Dies ist nicht verwunderlich, denn Johannes kommt, soweit es das Buch durchblicken lässt, aus nicht weniger verworrenen und verwahrlosten Verhältnissen als Friedrich. Die Ähnlichkeit der beiden und der Name „Niemand“ lassen darauf schließen, dass Simon der Vater von Johannes, doch dieser ein uneheliches oder zumindest ein ungewolltes Kind ist, das vom (möglichen) Vater Simon als Niemand bezeichnet und gesehen wird.
Doch gerade diese scheue Wesen Johannes´ lässt Friedrich sich selbst in einem anderen Blickwinkel sehen. Jetzt ist er nicht mehr der Hilfsbedürftigere und schenkt Johannes die Aufmerksamkeit, die er sich einst von seiner Mutter erhofft und nicht bekommen hatte. Dieses gönnerhafte „ Großer Bruder“ – Spiel gibt ihm das Gefühl von Größe und Anerkennung von Seiten Johannes´, was sein Selbstbewusstsein enorm aufbaut.


Als Friedrich mit Johannes nach Hause kommt, verwechselt Margret zunächst, wenn auch skeptisch, Johannes mit Friedrich. Aber als sie dann den wahren Friedrich sieht, stellt sie einige Veränderungen fest. 
Friedrich ist viel selbstsicherer und selbstbewusster geworden. Er wirkt stärker und nicht mehr zurückhaltend. Er ist ehrgeizig, verantwortungsbewusster. Das musste er ja werden, denn nun hat er die Verantwortung für Johannes und ist pflichtbewusster, denn er wollte nun auch arbeiten gehen, um für die Familie Geld zu verdienen. 
Er ist stolz und selbstständig geworden, denn er bleibt ja nun z.B. auch schon über Nacht weg und nicht nur tagsüber. Er scheint viel erwachsener zu sein, z.B. im Gespräch mit seiner Mutter wirkt er viel sicherer. Er muss sich sozusagen verändern, denn nun ist er ja eine Art „Meister“ und muss für Johannes ein Vorbild sein und was wäre er für ein Vorbild, wenn er ganz zurückhaltend und schüchtern wäre. 
 


 
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