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Planspiel
der 9a: Standortsicherung oder
Verlegung ins Ausland?


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Einleitung
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Planspiel im Keller
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Interview mit der Presse + Geschäftsleitung
> Interview
mit Fachlehrer Holger Windmöller
> Julian und Daniel kommen zu Wort
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Einleitung |

„Strumpf-KG
nach Polen? Wollauer Bürger sind verwirrt!“ So lautete
die Schlagzeile des Wollauer Tagesblattes, die unsere Klasse die
letzten drei Wochen im Rahmen des Politik & Wirtschaftunterrichtes
beschäftigte. Ein Planspiel zum Thema „Betriebsverlagerung
nach Osteuropa“ – eine gelungene Abwechslung zum normalen
Schulalltag, an der sich alle Schüler rege beteiligten, oft
sogar noch über den Unterricht hinaus.
Konflikte untereinander,
Verträge, die ge- und unterschrieben wurden, Interviews mit
der Presse; all dies wurde mit Begeisterung vom Spiel zur Realität
des Unterrichts gemacht.
Veranstaltet wurde das Planspiel im Keller der Dreieichschule, in
dessen Räumen Kredit-AG, Betriebsrat & Co. ihre Büros
einrichteten.
( Fortsetzung)
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Klassenszene
während des Planspiels
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Interview mit der Presse (v.l.: Marlene und Vicky).
Die Gruppe besteht aus 5 Mädels.
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Wie findet ihr die Idee des Planspieles? |
Ich find die Idee gut, es war mal was anderes als normaler Unterricht.
Man konnte selbst entscheiden was man macht, aber man hätte es
etwas besser organisieren können, so dass z.B. die Presse auch
ihren eigenen Raum hat.
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Wie ist die Kooperation
1) in eurer Gruppe und
2) wie die zu anderen
Gruppen? |

1) Wir zu 5 sind gut, wir sind eigentlich relativ coole Leute, wir
sind gechillt und sind die Coolsten.
2) Sehr, sehr schlecht. Es gab ziemlich viele Missverständnisse
und wir wurden sehr unfreundlich behandelt und manche Gruppen wollten
gar nicht mit uns reden, z.B. die Kredit-AG und die Geschäftsleitung,
aber mit anderen Gruppen, wie z.B. das Amt für Wirtschaftsförderung
und der Betriebsrat lief es sehr gut.
Manche Gruppen waren auch sehr
unorganisiert, wie z.B. der Stadtrat.

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Was ist euer Ziel?
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Wir
wollen ein gutes Wollauer Tageblatt machen und gute Sondermeldungen
herausbringen.
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Habt ihr euer Ziel erreicht?
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Wir haben ein Wollauer Tageblatt herausgebracht und haben damit unser
Ziel erreicht.
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Die Presse: Das Wollauer Tageblatt |

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Daniel berichtet:
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Ich war im „Betriebsrat“ der „Strumpf-KG“.
Mir gefallen Planspiele, weil es eine gute Abwechslung war und es
mal etwas anderes als normaler Unterricht war. Außerdem machte
es sehr viel Spaß.
Die Zusammenarbeit war eigentlich sehr gut, nur war die Geschäftsleitung
sehr unkooperativ. |
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(fortgesetzt)
Ziel des Spieles war, eine Kooperation zwischen den Gruppen herzustellen
um unter Einbeziehung aller unumgänglichen Fakten, so zum Beispiel
finanzielle Einschränkungen, Wirtschaftslage der Stadt und Arbeitssituation
der Angestellten, zu einer Entscheidung zu kommen, die von allen Mitgliedern
der Gruppen vertreten werden konnte. Die Arbeiten im Keller endeten
mit einer Diskussionsrunde über die Konfliktbewältigung,
Gesprächsbereitschaft zwischen und in den Gruppen.
Auch wenn der Aufzug, das „Reinfinden“ in selbständige
Firmenplanung und deren Umsetzung etwas gewöhnungsbedürftig
und nicht immer leicht war, konnten wir aus dieser neuen Unterrichtsform
viele positive Erfahrungen und Erlebnisse mitnehmen.
Wir sind uns einig,
dass sich die Durchführung des Planspiels in der einen oder anderen
Form auch in anderen Klassen als sinnvoll erweisen würde. Dieses
Projekt brachte den Schülern neben der Einsicht in die Zusammenarbeit
in einem Unternehmen auch das Übernehmen verantwortungsvoller
Aufgaben und das Abstimmen auf- und untereinander.
(Bericht: Mareike Breyer)
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Die Kredit-AG |

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Interview mit der Geschäftsleitung
(v.l.: Lara und Sophia)
(Die Gruppe besteht aus 5 Personen, 3 Mädchen und 2 Jungs)
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Wie findet ihr die Idee des Planspieles?
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Ich find es eigentlich ganz gut, weil man sich sehr gut in das Planspiel
hereinversetzten kann und man vielleicht auch schon eine Idee bekommt,
wie es im späteren Leben in so einem Beruf sein könnte.
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Wie ist die Kooperation innerhalb der Gruppe bzw. mit anderen Gruppen?
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Innerhalb der Gruppe ist sie eigentlich sehr gut, weil wir stimmen
immer drüber ab, dann gehen immer 2 Leute mit anderen Gruppen
reden, einer bleibt immer da, 2 Leute erledigen noch was anderes und
das Absprechen innerhalb der Gruppe, klappt eigentlich relativ gut.
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Was ist euer Ziel und denkt ihr das ihr es durchbringt?
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Unser Ziel ist natürlich das Spiel zu gewinnen, das heißt
dass wir nach Ungarn verlagern. Ja, unser Ziel ist es dann, viel Gewinn
zu machen und natürlich erstmal die anderen Gruppen von unserer
Idee überzeugen.
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Wie ist die Kooperation mit den anderen Gruppen?
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Manche Gruppen sind ziemlich zickig, ja, die meistens sind eigentlich
ganz ok, aber es gibt sehr viele Gruppen, die nicht sehr kooperativ
sind.
Ja, es ist wirklich so, dass nicht alle Gruppen auf die Bedürfnisse
unserer Gruppe eingehen und dass man - auch mit sachlicher Überzeugungsarbeit
- nicht viel erreichen kann, aber manche Gruppen sind sehr kooperativ
und wenn man sie sachlich überzeugt, dann sind sie auch meistens
einverstanden.
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Julian berichtet:
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Ich war in der Gruppe „Amt für Wirtschaftsförderung“,
weil ich es wichtig finde, dass die Wirtschaft in der Region bestehen
bleibt. Da das „Amt für Wirtschaftsförderung“ Geld
hat, hat es großen Einfluss auf die Wirtschaft. Diesen Themenbereich
finde ich sehr interessant.
Ich finde Planspiele gut, da man sich mit der Wirtschaft und der Wirtschaftslage
auseinandersetzen muss. Man lernt die Probleme eines Betriebes kennen
und versucht sie zu lösen. Außerdem kann man etwas von den
Arbeitsvorgängen in einem Betrieb lernen.
Unser Ziel war es das Werk in Wollau zu erhalten und die regionale
Wirtschaft zu fördern. Die Gruppen, die auch unser Ziel verfolgten,
waren kooperativ. Die anderen Gruppen gingen aber leider keine Kompromisse
ein.
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Interview Herrn Holger Windmöller |
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Woher
haben Sie die Idee des Planspiels?
Arbeiten andere PoWi-Lehrer auch mit Planspielen?
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Was war der Zweck des Spiels?
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Ihr sollt einen Einblick bekommen in wirtschaftliche Entscheidungsprozesse
und deren Folgen aus der Sicht verschiedener Interessengruppen.
Ihr
sollt Entscheidungen selbst treffen, nachdem ihr die nötigen
Informationen aufgenomen habt, dann aber auch die Konsequenzen diskutieren.
Es ging um eine Betriebsverlagerung nach Osteuropa aus Kostengründen
und Gründen der Gewinnerhöhung.
Klar, dass Betriebsleitung,
Bank, Belegschaftsvertretung, Amt für Wirtschaftsförderung, Stadtrat
und Presse unterschiedliche Interessen verfolgen.
Es gibt keine
vorgegebene Lösung, das Spiel ist offen - Verlagerung, Arbeitslosigkeit
oder Kompromiss im Sinne einer Standortsicherung; alles ist möglich
- wie im wirklichen Leben.

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Wie würden Sie die Durchführung als gelungen beschreiben?
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Die Gruppen müssen zu echten Teams werden, sich mit ihrer Rolle
identifizieren, eine gute innere Arbeitsteilung organisieren und dann
mit den anderen Gruppen hart aber fair verhandeln und zu Ergebnissen
kommen.
Diese müssen nachvollziehbar sein und werden deshalb protokolliert
und hinterher in einer Plenumsphase ausgewertet. Die Klasse hat
sich sehr gut darauf eingelassen, alle waren engagiert bei der Sache.
Ein besonderer "Kick" entsteht dadurch, dass wir die Kellerräume
(verstaubt und irgendwie geheimnisvoll) in Beschlag nehmen. Jede Gruppe
hat einen Stützpunkt, wo sie interne Besprechungen, aber auch Gespräche
mit Besuchern anderer Gruppen führen kann. Also war viel Bewegung
im Spiel - so sollte es auch sein.
Eigentlich müsste man einen ganzen
Tag für dieses Planspiel vorsehen, Einzelstunden sind nicht so gut.
Zum Glück waren immer alle pünktlich.

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Ist es so gelaufen, wie Sie es sich gedacht haben? |
Wenn die Klasse sich auf die Spielsituation einlässt, ist das
Ziel erreicht - das war hier der Fall.
Daher bin ich sehr zufrieden,
für mich waren diese Stunden sehr erfreulich.
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Michael, Kay,, Webteam, 29.03.2006
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