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Dreieichschüler unterwegs in Kerneuropa








DreieichschülerInnen unterwegs in Kerneuropa

Vom 27. bis zum 30. Januar fuhren 47 Oberstufenschülerinnen und –schüler der Dreieichschule unter Leitung von Herrn Trier und Herrn Habermann in die Saar-Lor-Lux Region (Saarland(DE), Lothringen(FR), Luxemburg(LUX)), um die Entwicklung und Perspektiven der Europäischen Union hautnah zu erleben, zu analysieren, diskutieren und schließlich als in ihrem europäischen Verständnis gestärkte Bürger zurückzukehren.


Europäer

Nach der Einführung in das Seminar, das der im Saarland geborene Gerd Schneider leitete, führte die Diskussion um 19 Thesen wie unter anderem zur Idee der „Vereinigten Staaten von Europa“ oder der Abschaffung nationaler Streitkräfte und Einsetzung europäischer Einsatzkräfte an deren Stelle zu ersten Stimmungsbildern der Gruppe, welche durch vorangegangene Auseinandersetzungen mit europäischen Themen aus dem Unterricht sowie anderen Veranstaltungen positiv aber dennoch kritisch hinterfragend auf die europäischen Fragen blicken konnte.


Gerd Schneider erläutert die Zusammenhänge

Vor dem ersten Abendessen genossen die Schülerinnen und –schüler weiterhin noch eine Einführung in die Montanindustrie (Industriezweige des Bergbaus (Kohleabbau) sowie der rohstoffverarbeitenden Schwerindustrie(Stahlproduktion)), denn diese war Hauptgegenstand der „Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl“, einem Vorläufer der heutigen Europäischen Union, und wurde am darauffolgenden Dienstag im Werk Völklingen der Saarstahl AG besichtigt.
Neben einigen interessanten Informationen zur Stahlherstellung (Saarstahl kann durch verschiedene Komponenten im Stahl über 100 unterschiedliche Sorten mit bestimmten Eigenschaften herstellen, die für Spezialanwendungen beispielsweise in Autos benötigt werden) erhielt die Gruppe bei einer Führung eines ehemaligen Arbeiters der Stahlindustrie einen beeindruckenden Einblick in den Verarbeitungsweg vom angelieferten 1400°C heißen Rohstahls zu den fertigen Stahlbalken. Obwohl vor allem durch die für die Verarbeitung des Stahls benötigte Kohle die Arbeitsumgebung in den Produktionshallen sehr staubig ist, sind die Arbeitsbedingungen durch moderne Kräne und Maschinen sehr viel besser, als dies das Gesellschaftsbild des Stahlkochers oftmals darstellt, welches auch insofern noch veraltet ist, dass der Beruf heutzutage durch die Vielfalt und Bedeutung des Einsatzes von besonderen Stahlprodukten einen bedeutsamen Stellenwert hat.
Nach einer Pause zum freien Erkunden in Saarbrücken wurde am Nachmittag im Wirtschaftsministerium des Saarlandes Strukturpolitik besprochen, die für das Saarland aufgrund des Wandels vom Standort der Montanindustrie zu einem Industrie- und Dienstleistungsstandort eine große Bedeutung besitzt.


Im Wirtschaftsministerium des Saarlandes

Während der Bergbau momentan circa 4.500 Arbeitsplätze hat, gibt es in der wachsenden IT-Branche schon 7.900. Allerdings wird die Stahlproduktion keineswegs abgeschafft, diesem auch in Zukunft tragenden Sektor reicht jedoch aufgrund höherer Produktivität heute weniger Arbeitspersonal aus als früher denkbar.
Großen Wert legen die Politiker bei der Gestaltung des Strukturwandels, der als normaler, nicht negativ zu betrachtender Prozess einzuschätzen ist, darauf, dass er ordentlich geplant vonstattengeht, sodass Arbeitskräfte umgeschult, weitergebildet, an anderer Stelle wieder eingesetzt werden können und keine Beschäftigung verloren geht.
Am Mittwoch folgte die Exkursion nach Luxemburg, wo die Gruppe der Dreieichschule es sich nach einer Besichtigung des Europaviertels, in welchem sogar eine dreisprachig unterrichtende Schule extra für die Kinder der Europapolitiker steht, in den Stühlen des Europäischen Parlament-Luxemburg bequem machte, in welchem schon bedeutende Europapolitiker wie beispielsweise Willy Brandt sprachen.


In Luxemburg hat das Europäische Parlament eine Dependance

Nach einer Pause mit anschließender Führung durch das Stadtzentrum wurde auf der Rückfahrt Station auf dem amerikanischen Soldatenfriedhof bei Luxemburg gemacht, auf welchem unter circa 5000 im zweiten Weltkrieg gefallener amerikanischer Soldaten auch General George Smith Patton, Jr., dem die Rolle als „Befreier Luxemburgs“ zugeschrieben wird, begraben liegt.


Unterricht in anderer Form: Auf dem Soldatenfriedhof

Am Abschlusstag des Seminars vertieften die Teilnehmer anhand einer auf Szenarien basierender Analyse von fünf Zukunftsperspektiven der Europäischen Union ihre Vorstellungen über ebendiese. Diskutiert wurde jedes Szenario von Zerfall der EU bis hin zur Supermacht EU, wovon letzteres von den Teilnehmern als wahrscheinlicher – wenn auch in fernerer Zukunft liegend und mit großen Anstrengungen der Europäischen Bürger und Politiker verbunden – betrachtet wurde. (Text: F.Lahl, M. Gutberlet, M. Thomin)


Luxemburger Impressionen


WebCo ,13.02.2014