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Ein Tag mit dem U.S. Generalkonsul







Aufgrund ihres Engagements und Ihres Auftretens beim Politischen Salon wurde Mahlet Tadesse vom Team um den U.S. Generalkonsul James W. Herman zu einem Tag "an seiner Seite" eingeladen. Für die DSL-Homepage schildert Mahlet ihre Eindrücke.

 Am Montag, den 25.Juli 2016, begann meine zweite Woche der Sommerferien ungewöhnlich: statt bis in den Vormittag des Tages hinein auszuschlafen, machte ich mich bereits um 6:30 Uhr auf den Weg, um von Langen aus die Bahn nach Frankfurt zu nehmen. Mein Ziel: das US-Generalkonsulat in Frankfurt, das größte amerikanische Konsulat und eine der größten Auslandsvertretungen weltweit. Hier durfte ich den Tag lang den US-amerikanischen Generalkonsul Mr. James W. Herman und den Public Affairs Officer Ryan Jones bei ihrem Tagesprogramm begleiten und hierbei das Diplomatenleben in der Praxis erleben. Dieser Anlass führte mich zur Eröffnung des American Sports Summercamp für Kinder und Jugendliche im Frankfurter Nordend sowie zum Besuch eines Sprachprogramms des Deutsch-Amerikanischen Instituts in Heidelberg.


Generalkonsul James W. Herman empfängt Mahlet in seinem Büro

Bereits als ich aus dem Bus ausstieg, der direkt vor dem Konsulat hielt, wurde mir bewusst, dass die verschiedenen Gebäudekomplexe, die zum Generalkonsulat zählten, unter strenger Bewachung standen. Wohin ich auch nur sah, kreuzten meine Blicke Stacheldraht und äußerst hohe Zäune, die das gesamte Grundstück von der Umgebung, bei der es sich größtenteils um eine Wohnsiedlung handelt, abgrenzten. Alles, was sich hinter den Zäunen und den streng bewachten Eingängen befindet, steht auf amerikanischem Boden, mitten im hessischen Frankfurt.
Bevor ich jedoch diesen amerikanischen Boden betreten durfte, musste ich zunächst durch eine Sicherheits-kontrolle, die jener sehr ähnelte, die jeder Reisepassagier am Flughafen durchlaufen muss. Nachdem ich den Sicherheitscheck erfolgreich passierte, konnte ich in Besitz eines Besucherausweises und in Begleitung einer Mitarbeiterin, in das Konsulat eintreten.

Zunächst führte sie mich in der Konsularabteilung herum. Rund 400 Anträge werden in diesem Bereich täglich bearbeitet. Ich hatte nun die Möglichkeit, einen genauen Blick hinter die Kulissen, quasi „backstage“, zu werfen. Das Visum wird – wenn dieses gewährt wurde -  hier vor Ort im Büro gedruckt und in den Pass des jeweiligen Besitzers geklebt. Die Bearbeitung jener Sachangelegenheiten fordert von jedem Mitarbeiter äußerte Konzentration und Sorgfalt – nicht der kleinste Fehler darf ihnen unterlaufen.

Nach einem interessanten Gespräch mit der Abteilungsleitung  über den mehrschrittigen Prozess vom Antrag auf ein Visum bis zur möglichen Zu- oder Absage hierzu sowie der verschiedenen Aufgabenbereiche des Konsularbüros ging es für mich weiter in die Abteilung für öffentliche Angelegenheiten, den Public Affairs. Hier erwartete mich bereits Frau Jaster, Public Affairs Specialist des Generalkonsulats. Nach einem kurzen Gespräch mit einem Praktikanten aus der Abteilung, in dem dieser mir über seine Tätigkeiten und Aufgaben berichtete, ging es schon los: Ich wurde von Frau Jaster herunter in den Hof des Konsulats gerufen. Wir stiegen in den Wagen des Generalkonsuls ein, der einsatzbereit auf die Ankunft von diesem sowie des Public Affairs Officer Mr. Ryan Jones wartete. Als ersterer eintraf – in Begleitung dreier BKA-Beamter, die für seinen Schutz verantwortlich sind – begrüßte er zunächst jeden Einzelnen herzlich.


Eröffnung des U.S. Sports-Camp

Er sprach mit mir über meine Erwartungen an den Tag, aber auch über die Schule und den Verlauf meiner gerade begonnenen Sommerferien. Durch die coole Art des Generalkonsuls und die entspannte Stimmung vergaß ich nahezu, dass ich mit dem südwestdeutschen Stellvertreter des US-Botschafters in Berlin in einem Wagen mit verdunkelten sowie schusssicherem Panzerglas-Fenstern saß und durch zwei Polizei-Wagen eskortiert wurde.


Sports-Camp

Binnen kürzester Zeit erreichten wir das erste Ziel des Tages: das American Sports Summercamp auf dem Sportplatz im Frankfurter Nordend. Dieses Camp,  das von dem US-Generalkonsulat unterstützt wird, ermöglicht es Kindern und Jugendlichen, fünf Tage lang verschiedene amerikanische Sportarten wie Baseball oder American Football zu betreiben. Generalkonsul Mr. James W. Herman, Schirmherr des Projektes, hatte die Ehre, das Camp zu eröffnen. Nach ein paar Worten an das größtenteils aus den jungen sportlichen Akteuren bestehendem Publikum wurde ein Gruppenbild aller Beteiligten geschossen und es bestand die Möglichkeit, verschiedene der angebotenen Sportarten auszuprobieren. Nach dem Besuch des Camps ging es zurück ins Konsulat, wo ich bis zum nächsten Programmpunkt, den Ausflug nach Heidelberg, Zeit hatte, interessante Gespräche mit  Personen aus verschiedenen Abteilungen des Konsulats zu führen.


Public Affairs Officer Ryan Jones erläutert Aspekte der Arbeit im Konsulat

Eine dieser Personen war Public Affairs Officer Ryan Jones: Während wir Frappucinos tranken, die Mr. Ryan sich und mir im Konsulat-internen (!) Starbucks kaufte, beantwortete er mir in seinem Büro all meine Fragen zum amerikanischen diplomatischen Dienst, beschrieb mir die Entwicklung der deutsch-amerikanischen Beziehungen seit dem Ende des 2.Weltkrieges und erklärte mir sehr anschaulich die Bedeutung sowie den (erhofften) Effekt von Diplomatie. Aber auch über Themen wie Polizeigewalt in den USA sowie über die unterschiedlichen Lebensmentalitäten Deutscher und US-Amerikaner sprachen wir intensiv und tauschten unsere Meinungen aus – ein sehr lehrreiches Gespräch, aus dem ich viel mitnehmen konnte.


Im Deutsch-Amerikanischen Institut in Heidelberg

In Heidelberg erwartete den Generalkonsul eine kleine Gruppe von Schülerinnen und Schülern im Alter von 11 – 16 Jahren, die an einem Englisch-Sprachprogramm des Deutsch-Amerikanischen Instituts Heidelberg teilnahmen.


Kreative Stadtführung durch Heidelberg

Die Schüler boten uns eine kreative Führung durch die Altstadt auf Englisch, für die sie am Ende des Tages im Haus des DAI Zertifikate erhielten, die ihnen der Generalkonsul und Heidelbergs Oberbürgermeister Herr Dr. Würzner überreichten.


                                                 
                             So berichtet das Generalkonsulat über Mahlets Besuch.

Nach einem abschließenden gemeinsamen Abendessen mit allen Beteiligten neigte sich auch mein sehr ereignisreicher Tag dem Ende zu. Ich hatte die einzigartige Möglichkeit, das Leben eines Diplomaten in der Praxis kennenzulernen und mir ein eigenes Bild von Diplomatie und den mit diesen zusammenhängenden verschiedenen Aspekten, aber auch insbesondere, den mit ihr zusammenhängenden Persönlichkeiten zu machen. Dieser Tag, den ich im US-Generalkonsulat verbringen und an dem ich den US-Generalkonsul Mr. James W. Herman und Public Affairs Officer Ryan Jones bei ihrem Tagesprogramm begleiten durfte, erlaubte es mir ungemein Vieles über Diplomatie in Erfahrung zu  bringen sowie viele interessante Erfahrungen machen zu dürfen. Hierfür möchte ich mich ganz herzlich bei Frau Jaster, dem US-Generalkonsul Mr. James W. Herman sowie dem US-Generalkonsulat in Frankfurt bedanken, die mir diesen unvergesslichen Tag – mein persönliches Highlight der diesjährigen Sommerferien - ermöglicht haben!             

WebCo, 31.08.2016